Ein Bericht aus der Welt der Verwaltungsvereinfachung nach Brüsseler Art:
Wie per eMail an alle BCR-Mitglieder angekündigt, habe ich am 3. November die Erstellung der Lastschriften für Vereinsbeiträge für jene Mitglieder angestoßen, die mit Ihrem Mitgliedsantrag eine Lastschriftermächtigung erteilt hatten. War bis in das vorige Jahr die Erstellung einer Lastschriftdatei für die Einreichung bei der Bank eher ein Kinderspiel, so wurde die Umstellung auf das europaweite SEPA-Verfahren zu einem zeitaufwendigen Verwaltungsakt. Wurden eingerichte Lastschriften nach dem DTA-Verfahren noch im Vorjahr am Folgetag auf dem Vereinskonto gutgeschrieben und auf den Mitgliederkonten belastet, so dauerte es diesmal vom 3. November (Einreichung per Datenüberragung) bis zum 11. November (Gutschrift bzw. Belastung auf den Bankkonten der Mitglieder) volle 8 Tage bis zur Erledigung. Auf den Kontoauszügen erscheint wie bei allen aktuellen Abbuchungen ein Zahlen- und Zeichensalat, dessen konkreter Aussagewert gegen Null tendiert. Ist das wirklich ein Fortschritt? Die Mitarbeiter der Bank zucken nur mit den Schultern und berichten von einer Vielzahl gleichartiger Beschwerden.
Sehr geehrter Herr Stoiber, ist das die Bürokratievereinfachung, für die Sie nach Brüssel gegangen sind?
Liebe Boulefreunde, wünschen wir uns ganz dringend, dass die Europäische Kommission nicht auch noch auf die Idee kommt, das Internationale Pétanque-Reglement in Übereinstimmung mit den europäischen Richtlinien zu bringen. Ein Aktenordner mit mehr als 1.000 Seiten wäre wohl das Mindeste, was dabei heraus käme und wir würden uns sehnlichst der Zeiten erinnern, als man mit 40 Artikeln auf 10 Seiten nahezu alle Eventualitäten des Boulespiels regeln konnte. Widmen wir uns also besser dem Spiel mit den Eisenkugeln, die auch einfach mal aus Messing sein dürfen und freuen uns, dass den französischen Pétanquefreunden als Gralshüter des Pétanque-Reglements die Regelungswut der Eurokraten herzlich egal ist.
Vielleicht ist Herr Stoiber nach Brüssel gegangen (worden), um in Bayern nicht noch mehr Unfug anzurichten. Seinem Nachfolger kann so etwas ja nicht passieren.